Teamwork – Hallo nach Uppsala!
Jede*r spricht drüber: New Work, Cowork, Remote ... Aber funktioniert das für uns? Als Projektbüro arbeiten wir in größeren und kleineren Teams, die von intensiver Zusammenarbeit geprägt sind. Doch wie können wir diese Arbeitsatmosphäre auch über weite Entfernungen aufrechterhalten? Ein Versuch zwischen Deutschland und Schweden.
No trust issues
Unsere Kollegin Eva ist nach zwei Jahren in unserem Kreuzberger Büro mit ihrer Familie nach Uppsala in Schweden 🗺 gezogen und arbeitet von dort in einem Coworking-Space weiterhin für und mit uns. Damit die Zusammenarbeit so klappt wie bisher, brauchte es nicht nur die nötigen technischen Tools wie Slack, Confluence und Google, sondern eine Vertrauensbasis und ein gemeinsames Verständnis davon, wie die Dinge laufen sollen.
Das Team hat sich deshalb vorab zusammengesetzt und überlegt, welche Aufgaben geeignet sind und wie man sie gut planen kann. 🤔💡🎈
Let’s talk about it!
Auch neue Routinen, wie regelmäßige Telefontermine, mussten her, damit wir mit Eva eine passende Art und Weise entwickeln konnten, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Klar, wir haben alle möglichen Tools, die den Direktaustausch erlauben, aber auch da machte es schnell einen Unterschied, ob unsere Kolleg:in nur auf einer anderen Etage sitzt, in einem anderen Kiez im Home-Office arbeitet oder wie jetzt ca. 856 km von uns entfernt ist. »Der Ruf über den Schreibtisch, das kurze ›Hallo‹ bei der Kaffeemaschine fehlt und bietet nicht immer die Möglichkeit Stimmungen und Kleinigkeiten aufzugreifen«, stellt Tobi fest. ✈️ 📢 🧠
»Ein gutes Arbeitsverhältnis örtlich unabhängig fortzusetzen, würde ich jedem empfehlen, der bereit ist, sich dafür etwas mehr zu engagieren. Flexiblere Formen der Zusammenarbeit, auch bei festen Arbeitsverhältnissen, finde ich super gut und wichtig. Wenn es funktioniert, beflügelt es.« — Eva
If this room could talk.
Fragen wir Eva nach den Vor- und Nachteilen bei der täglichen Arbeit aus dem Coworking-Space, geht es sowohl um Produktivität als auch um das Zwischenmenschliche: Sie könne sich besser konzentrieren, denn im Raum wird kaum gesprochen und Unterhaltungen sind eher rar. Der Vibe, der sie sonst in unserem Büro auch mal intensiver beschäftigt hat, fällt weg. Dennoch kann der Alltag dadurch auch ein bisschen eintönig werden und das Gefühl, bei uns »außen vor« zu sein, steigt – trotz aller Bemühungen – doch manchmal auf. 🚪 🚧 💬
Talk the walk.
Für alle Seiten bedeutet das also, immer aktiv in den gemeinsamen Austausch zu gehen. Das beherrschen wir noch nicht perfekt, arbeiten aber fleißig an uns. Damit sie neben den kleinen Teamgesprächen den Überblick behält, schalten wir sie zu unseren büroübergreifenden Montagsmeetings zu. Dort geben wir uns Updates über aktuelle Projekte und planen oder verkünden Änderungen unserer internen Abläufe. 🤷♀️ 📡 🗣
The editor is present.
So ganz verzichten kann Eva auf das Büroleben dann doch nicht und ist etwa einmal monatlich für ein paar Tage bei uns. Nicht zuletzt, weil das auch die Motivation für die Zusammenarbeit steigert.
Coworking in Schweden? Eva steht uns Rede und Antwort:
Ist dein Workspace schwedisch oder international?
Der Space ist beides, schwedisch und international. Aber die Schweden sind schon in der Überzahl. Es gab bislang zwei weitere Deutsche und eine Österreicherin. Einige aus UK und Niederländer.
Wir legen ja viel Wert auf unsere Mittagspause. Wie sieht dein schwedischer Lunch aus?
Das Standardlunch der Schweden sind mitgebrachte Leftovers, die in der Mikrowelle erwärmt werden, oder Fertiggerichte oder Take-Aways, die dann aber auch in der Workspace-Küche gegessen werden. In den Restaurants essen die Leute nur bei besonderen Lunch-Verabredungen.
Und für Zwischendurch? Gibt’s sowas wie einen Kicker oder Tischtennis?
Es gibt einen Kicker, der aber sehr selten genutzt wird. Auch ein Schachspiel steht rum, das ich aber auch noch nicht in Benutzung gesehen habe.
Arbeitest du nach deutschen oder schwedischen Feiertagen?
Nach schwedischen Feiertagen, aber es sind genau gleich viele, wobei die Schweden vor großen Feiertagen auch den halben Tag davor nicht arbeiten, ohne dass es offiziell als Feiertag gilt. Ich habe mich vor allem wegen der Schulschließzeiten für die schwedischen Feiertage entschieden, damit ich dann mit den Kindern zusammen frei habe.
Vi ses, Henkelhiedl!
Hejdå Uppsala.