Interview – Zehn Fragen an Martin Bien von FESTIVALFRIENDS
Ab sofort stellen wir an dieser Stelle Menschen vor, ohne die wir keine Arbeit hätten. All jene, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Den Anfang macht Martin Bien vom tollen Projekt FESTIVALFRIENDS.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Martin. Ich mache irgendwas mit Theater, Performance und Kunst in der Freien Szene, irgendwas mit Zahlen, Formen und Organisation.
Das ist mein business brain:
Das ist mein shady brain:
Das ist mein art brain:
Das ist mein dramatic brain:
Worauf bist du stolz?
Ich kann mich nicht wirklich mit »stolz« anfreunden. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir ein, dass ich sehr sehr froh darüber bin, dass ich ziemlich viel Glück hatte. Mein Ausbildungsbetrieb, damals noch eine Agentur in Dresden, hat mir quasi mein Studium finanziert, indem sie mir Freelance-Aufträge als Texter gegeben haben. Ich bin schuldenfrei aus und ohne BAföG durch’s Studium gekommen.
Ich glaube, ich hab Stolz durch Dankbarkeit ersetzt, oder? Passt für mich eh viel besser!
Was ist das größte Missverständnis, das über die Performance-Kunst existiert?
Viele Menschen denken, weil es in der Kunst um Gefühle geht, ginge es nie um Geld.
Wie ist es zur Zusammenarbeit mit HENKELHIEDL gekommen?
Als Interimsleiter, später dann Leiter der Öffentlichkeitsarbeit für den Verbund FESTIVALFRIENDS habe ich im April/Mai 2021 damit begonnen, nach Agenturen zu suchen, die für die Entwicklung einer visuellen Identität und eines Website-Auftritts in Frage kamen. HENKELHIEDL hat im Vergleich stark überzeugt mit bolden, poppigen Styles.
Was fällt dir zur Zusammenarbeit ein (und bitte kein Blatt vor den Mund nehmen)?
Manchmal hab ich mich gefragt, ob unser Projekt überhaupt sexy genug für euch ist bzw. euch vor tatsächliche Herausforderungen stellt — außer vor denen, dass ihr mit uns zusammen arbeiten musstet :D
Wie würdest du HENKELHIEDL einem Kollegen gegenüber in drei Worten/Bildern/GIFs/Videos beschreiben?
Maskottchen
(das Wort hatte ich seit den frühen 2000ern nicht mehr in den Mund genommen)
cool
(ohne diesen Hipster-Chic, vor dem hatte ich vor der Zusammenarbeit ein wenig Angst, if I’m totally honest)
stripy
Gab es einen Moment, an dem du dachtest, das Projekt könnte scheitern? Was war passiert?
Wenn, dann denkt mein Hirn sowieso immer, dass Projekte nicht wegen anderen scheitert, sondern weil ich irgendeinen Mist fabriziert oder nicht klar genug kommuniziert habe.
Was nimmst du aus dem Projekt mit für deine weitere Arbeit?
Ich arbeite schon seit Jahren dran, dass meine Antwort-Mails nicht mehr so lang sein sollen. Hat hier leider auch nicht immer geklappt — sorry, Bea. Hope you can forgive me! Steht aber ganz oben auf meiner Take-Away-Liste.
Was rätst du Menschen, die ein ähnliches Projekt angehen wollen?
Es steht und fällt mit einem guten Briefing, das kund*innenseitig kommen muss. Für mich funktioniert folgender, auf den ersten Blick vielleicht abstruser Grundsatz sehr gut: Die eigenen Wünsche an die Gestaltung von visuellen Identitäten und Websites so abstrakt (!) wie möglich formulieren, damit der Weg, den die Agentur geht, letztlich egal ist. Und gerade weil der Weg egal wird, gibt es der Agentur als Partner*in Freiheiten, diesen zu gestalten und dich als Kund*in mitzunehmen.
Will sagen: Je mehr Material ich zu Beginn liefere, aus dem die Agentur schöpfen und auf das sie sich beziehen kann, umso besser.
Mir persönlich hilft ein sehr detailliertes Briefing, das ich runterschreibe, damit mich die Agentur festnageln kann auf bestimmte Sachen darin, weil ich mich dadurch auch inhaltlich verbindlich mache.
Du arbeitest sowohl als Produzent für Theater-Performances wie auch als Werbetexter und -konzepter, bist also sehr vielseitig unterwegs. Was möchtest du unbedingt noch erreichen? Und welche Hoffnung hast du aufgegeben?
Unbedingt noch erreichen? I don’t have high aspirations … aktuell müsste ich mal noch einen Artikel fertig kriegen, den ich schon seit langem schreiben wollte. Vielleicht würde ich mich aber tatsächlich freuen, wenn ich irgendwann mal sowas wie ein Buch auf die Beine stellen könnte. Let’s see how that goes.
Welche Hoffnung habe ich aufgegeben? Ich wollte eigentlich mal Lehrer werden für Deutsch und… eigentlich nur Deutsch. Das wird wohl leider nichts mehr. Und dass ich in diesem Leben noch über die Beginners-Kenntnisse bei Illustrator und InDesign hinaus komme, bezweifle ich auch stark :D
Danke! Alles Gute für die Zukunft und auf ganz bald!
Hier geht es zum Projekt:
FESTIVALFRIENDS »Selbstdarstellung mal ganz simpel«
